top of page

DESIGN AND DISABILITY

  • Autorenbild:  ARTISTIC HUB MAGAZINE
    ARTISTIC HUB MAGAZINE
  • vor 7 Tagen
  • 3 Min. Lesezeit

Design, das Menschen sieht


Image © Victoria and Albert Museum, London.  Installation view of “Design and Disability,” V&A South Kensington.
Bild © Victoria and Albert Museum, London. Ausstellungsansicht von „Design and Disability“, V&A South Kensington.

Im Victoria and Albert Museum in London lädt eine Ausstellung dazu ein, Design aus einer neuen Perspektive zu betrachten. „Design and Disability“, derzeit in der Porter Gallery zu sehen (7. Juni 2025 bis 15. Februar 2026), vereint mehr als 170 Werke, die von Widerstandskraft, Vorstellungskraft und der Kraft menschlicher Erfahrung erzählen.

 

Im Mittelpunkt stehen Menschen, die Design nicht als Reaktion auf Einschränkungen verstehen, sondern als Ausdrucksform und Teilhabe. Jedes Objekt erzählt eine Geschichte des Lebens, von Körpern und Gedanken, die gelernt haben, die Welt neu zu gestalten. Kuratorin Natalie Kane hat die Ausstellung mit großer Sensibilität und Wärme konzipiert und Design als Teil einer Kultur präsentiert, die allen gehört.



Rebirth Garments, photo by Colectivo Multipolar
Rebirth Garments, © Colectivo Multipolar

Der erste Teil der Ausstellung feiert die Vielfalt der Selbstentfaltung. Zu den Höhepunkten zählen adaptive Kleidungsstücke der Künstlerin Sky Cubacub, die die Vielfalt von Körpern und Identitäten würdigen, ein handgenähtes Karnevalskostüm der Designerin Maya Scarlette, inspiriert von Botticellis Die Geburt der Venus, sowie eine Fotografie von Marvel Harris, die Identität, Geschlecht und Freiheit thematisiert. An der Wand hängt die 2023 erschienene Ausgabe der British Vogue, die sich der inklusiven Mode widmet und einen Wendepunkt im Verständnis von Repräsentation in der Modeindustrie markierte.



Jaipur Foot, 2014. © Photo by Simon Way
Jaipur Foot, 2014. © Foto: Simon Way

In den folgenden Räumen zeigt sich Innovation als Akt der Empathie und Notwendigkeit. Die Touchstream-Tastatur, entwickelt von Wayne Westerman, um chronische Handschmerzen zu lindern, inspirierte später die Touchscreen-Technologie des iPhones. Der adaptive Xbox-Controller von Microsoft entstand in Zusammenarbeit mit Spielerinnen und Spielern mit eingeschränkter Mobilität. Eine Fotoserie von Simon Way dokumentiert das Jaipur-Foot-Projekt in Indien, wo erschwingliche Prothesen für Millionen Menschen gefertigt werden. Ebenso berührend ist die Arbeit von Cindy Wack Garni, die in alltäglichen Situationen Lösungen schafft, die Unabhängigkeit und Würde zurückgeben.

 

Der letzte Teil führt in Räume, in denen Kunst, Körper und Gemeinschaft aufeinandertreffen. Besucherinnen und Besucher können sich auf einer blauen Bank von Finnegan Shannon ausruhen, auf der die Frage steht: „Do you want us here or not?“ Sie können das rote Squeeze Chaise Longue von Wendy Jacob, entwickelt mit der Wissenschaftlerin Temple Grandin, erleben oder die Installation von Helen Stratford entdecken, die Ruhe feiert und zeigt, wie öffentlicher Raum den Rhythmus des wirklichen Lebens widerspiegeln kann.



Bilder © Victoria and Albert Museum, London. Fotos von Isobel Greenhalgh. Ausstellungsansichten von „Design and Disability“, V&A South Kensington.


Die gesamte Ausstellung wurde barrierefrei gestaltet. Böden und Wände sind tastbar, die visuellen Kontraste deutlich, es gibt Audioguides, Gebärdensprach-Interpretationen und Ruhezonen. Im letzten Raum übersetzt eine Installation der Künstlerin Seo Hye Lee Klang in Emotion - ein Moment, der nicht gehört, sondern gefühlt wird.

 

„Design and Disability“ erzählt eine Geschichte der Kreativität, die aus Verständnis und geteilter Menschlichkeit wächst. Sie ehrt Menschen, die die Welt zugänglicher gemacht haben, weil sie sie auf ihre eigene Weise geformt haben. Diese Ausstellung feiert Design, das nicht von Objekten spricht, sondern von den Menschen, die hinter ihnen stehen.

 

Die Ausstellung wird von der Oak Foundation unterstützt und ist bis zum 15. Februar 2026 im Victoria and Albert Museum in London zu sehen.



Cindy demonstrates her use of an eyeliner adapted with rubber tubing. Photo by Michael J. Maloney
Cindy demonstriert die Verwendung eines mit Gummischlauch angepassten Eyeliners. Foto von Michael J. Maloney.

Fotos © Victoria and Albert Museum, London. Aufnahmen von Isobel Greenhalgh, Simon Way und Michael J. Maloney.

bottom of page